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Yachttransport. Fahrzeug und Technik.




Für Bootstransporte mit Überbreite kommen vorwiegend spezielle Tieflader zum Einsatz. Ein ideales Fahrzeug für Yacht­transporte hat ein flaches und langes Tiefbett, um voluminöse und hohe Ladung auf Strecken mit einge­schränkten Brücken­höhen oder durch niedrige Hallentore transportieren zu können. Zudem soll es wendig sein, um verwinkelte Grundstücks­zufahrten zu erreichen, und auch Gelände­uneben­heiten wie z. B. eine Deichkuppe passieren können. Boote mit ganz unter­schiedlichen Maßen und Formen und verschiedenes Zubehör wie Masten müssen sicher gelagert und abgestützt werden. Hinzu kommen Faktoren wie Eigen­gewicht, Nutzlast, Wartungs­freundlichkeit und Anschaffungs­kosten, die ebenfalls zu berück­sichtigen sind. Gefragt ist also die sprich­wörtliche "eierlegende Wollmichsau", so man denn einen Boots­transporter so bezeichnen möchte.

Nach vielen Jahren Erfahrung mit unter­schiedlichen Fahrzeugen konnten wir den Bau eines Tiefladers nach eigenen Entwürfen realisieren. Ziel war es, ein Fahrzeug zu entwickeln, das im Rahmen seiner Nutzlast bei einem Yachttransport mit großen Abmessungen möglichst wenig Verkehrs­raum beansprucht. Unser Tieflader ist für den Transport von Segelyachten und Motoryachten geeignet, kann auch rollende Lasten aufnehmen, und verfügt durch ein selbst entwickeltes Lenksystem über eine gute Wendigkeit.


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Dieser Yachttransport wurde nicht von uns durchgeführt.
Natürlich haben wir uns auch bereits existierende Fahrzeuge angesehen. Dieser Trailer verfügt beispielsweise über eine hohe Nutzlast. Hinsichtlich der übrigen Eigen­schaften wie beispiels­weise der Höhe der Ladefläche war er allerdings deutlich von unseren Vorstellungen von einem idealen Yachttransporter entfernt.

Tieflader teleskopiert
Letztlich ließen sich unsere Anforderungen nur mit einer Eigen­entwicklung realisieren. Der Tieflader wurde von Günter Obst selbst entworfen und von der Firma FMS Fahrzeug­bau GmbH konstruiert und gebaut. Er verfügt über ein teleskopier­bares Tiefbett und einen offenen Heck­bereich, um eine optimale Positionierung der Ladung zu ermöglichen. Sowohl die Zug­maschine wie auch der Sattel­auflieger sind mit Luft­federung ausgestattet. Auf dem Bild ist unser Yachttransport-Tieflader in noch nicht vollendetem Zustand bei einer Erprobung auf dem Werks­gelände zu sehen.

Erprobung mit Ballast
Alle Komponenten wurden intensiv getestet, bevor der Tieflader komplettiert und erstmals eingesetzt wurde. Die amerikanische Sattel­zugmaschine wurde hier als Ballast eingesetzt.

Zufahrt mit Hindernis
Unser Tieflader hat sich mittlerweile bei verschiedenen Bootstransporten hervor­ragend bewährt. Er kann für die Besonder­heiten der jeweils zu transportierenden Yacht optimal konfiguriert werden. Auch schwierige Passagen wie diese Hafen­zufahrt über eine Deich­kuppe lassen sich bewältigen.

Tiefbett angehoben
Dazu kann das Tiefbett abgesenkt oder angehoben werden.

Tiefbett abgesenkt
So lassen sich sowohl Bauwerke mit niedriger Durchfahrts­höhe als auch Gelände­uneben­heiten sicher passieren.

Tiefbett
Unser Tieflader ist in der Länge verstellbar. Zusätzlich ist das Tiefbett mit einem verschieb­baren Segment ausgestattet, das in unterschiedlichen Positionen arretiert werden kann. So wird sicher­gestellt, dass der Lasteintrag dort erfolgt, wo die Rumpf- bzw. Kielstruktur der transportierten Yacht dafür ausgelegt ist.

Boots- und Mast-Stützsystem
Den besonderen An­forderungen beim Yachttransport wurde auf vielfache Weise Rechnung getragen. Das System von Boots- und Mast­stützen haben wir ebenfalls selbst entwickelt. Eine Vielzahl von möglichen Variationen sorgt dafür, dass sich unser Tieflader der jeweils zu trans­portierenden Yacht anpasst und nicht umgekehrt.

Zusammenbau nach Generalüberholung
Nach 15 Jahren Einsatz wurde der Tieflader einer General­überholung unterzogen. Das Fahrzeug wurde komplett zerlegt, die gesamte Technik erneuert und ein paar kleine Details verbessert. Bei der Gelegenheit wurde auch der gesamte Stahlbau verzinkt. Die Arbeiten wurden im Hersteller­werk durchgeführt und dauerten 5 Monate.